Rund um Geburten, aber auch in anderen Bereichen, baut die Klinik Oberpullendorf ihr Angebot in der Gesundheitsversorgung des mittleren Burgenlandes aus. Landeshauptmann Mag. Hans Peter Doskozil, Aufsichtsratsvorsitzender der Gesundheit Burgenland, sagt bei einer Vorstellung neuer Räumlichkeiten in Oberpullendorf am Montag: „Wir werden unsere Offensivstrategie in der Gesundheitsversorgung weiterverfolgen. Der Klinik-Standort Oberpullendorf wird weiter ausgebaut werden. Das Institut für Kinderwunsch ist der erste Schritt. Neue Leistungen sind im Bereich der Gynäkologie geplant. Die Geburtenstation wird dank einer Reihe von innovativen Maßnahmen auch über 2025 hinweg abgesichert – entsprechend den Vorgaben, die bereits 2021 gemeinsam vom Land und der Gesundheit Burgenland festgelegt worden sind.“
„Mit der Eröffnung der neuen Klinik Oberwart im Süden und den fortgeschrittenen Planungen für die neue Klinik Gols im Norden setzen wir im Burgenland Projekte in der Gesundheitsversorgung um, von denen die Menschen unmittelbar profitieren. Auch unser Standort im mittleren Burgenland wird ausgebaut. Vor kurzem wurde für die Klinik Oberpullendorf ein Magnetresonanz-Tomograph für Kassenpatienten genehmigt, eine wichtige Maßnahme für kürzere Wartezeiten im Burgenland. Zusätzliche Kapazitäten wird auch die Augenklinik erhalten. Die Chirurgie wird sich weiter spezialisieren, etwa auf Schilddrüsen. Wo andere zusperren und Leistungen reduzieren, investieren wir – und wir werden das auch in Zukunft tun.“ Die Weichen für das neue MRT und die anderen Maßnahmen sowie die entsprechenden Budgets für 2025 und die Folgejahre werden gerade in den Gremien des Landes und der Gesundheit Burgenland gestellt.
Kinderwunsch Burgenland mit neuen Räumlichkeiten
Das Institut Kinderwunsch Burgenland in der Klinik Oberpullendorf erstrahlt bereits in neuem Glanz: Der Ambulanzbereich besteht nun aus zwei Räumen (statt bisher einem Raum), was gleichzeitige Termine von Medizin und Pflege ermöglicht. Die Wartezeiten für Patientinnen werden somit deutlich verkürzt. Dazu kommt ein größerer Warteraum, der ausschließlich für Kinderwunsch-Patientinnen vorgesehen ist und in dem die Patientinnen die Möglichkeit haben, sich auf der Terrasse im Freien aufzuhalten. Die Eizellen-Entnahme erfolgt im Operationssaal, im Anschluss erhält die Patientin zur Erholung von dem Eingriff ein Einzelzimmer, in Begleitung ihres Partners. Neben intensiver medizinischer Überwachung bekommt die Patientin vor Ort noch Frühstück und Mittagessen serviert. „Wir bringen dadurch, neben hervorragender medizinischer Versorgung, auch eine Hotel-Komponente ins Spiel und können mit allen privaten Instituten in Österreich konkurrieren“, so Prof. Dr. Kazem Nouri, der gemeinsam mit OA Dr. Peter Bauer das Institut Kinderwunsch Burgenland leitet.
Neue Webseite, Zahl der Erstgespräche steigt, umfassende Betreuung möglich
Das Kinderwunsch-Institut hat seit Kurzem eine neue Webseite unter kinderwunsch-burgenland.at. Dort können unter anderem auch Erstgespräche vereinbart werden. Das Service-Angebot in Oberpullendorf ist im Vergleich sehr umfassend: Zusätzlich zu den Kinderwunsch-Behandlungen, wie Inseminationen und IVF/ICSI-Therapie, bietet die Klinik Oberpullendorf auch reproduktionsmedizinische Chirurgie und eine umfassende Nachbetreuung an. „Das ist ein Pluspunkt, denn damit können wir alle Aspekte der Diagnose und Therapie in der Reproduktionsmedizin aus einer Hand anbieten. Ein großer Vorteil sind Leistungen – wie beispielsweise die Anästhesie – die inkludiert sind und für die man anderswo extra bezahlen muss“, so Prof. Nouri. Die Nachfrage ist jedenfalls groß: Wurden 2022 noch 135 Erstgespräche mit Paaren durchgeführt, stieg die Zahl 2023 bereits auf 162 Gespräche. Für dieses Jahr wird ein neuer Höchstwert erwartet, denn alleine im ersten Halbjahr gab es bereits 111 Erstgespräche. Prof. Nouri: „Wir sind stolz darauf, dass wir im letzten Jahr das Programm zum Fertilitätserhalt für Krebspatientinnen einführen und erstmalig Eizellen bei Betroffenen einfrieren konnten.“
Sein Blick richtet sich schon in die Zukunft: „Wir wollen, was Reproduktionsmedizin betrifft, zu den besten Instituten in Österreich gehören. Dieses Ziel ist auch realistisch. Außerdem haben wir große Pläne bezüglich der Ausbildung von jungen Fachärztinnen und Fachärzten. Wir beabsichtigen, uns für das spezielle Fellowship-Programm der 'European Society of Human Reproduction and Embryology' (ESHRE) im Bereich der Reproduktionsmedizin zu bewerben, da wir der Meinung sind, dass wir die Voraussetzungen erfüllen. Das bedeutet, dass in Zukunft junge Fachärztinnen und Fachärzte die Möglichkeit haben werden, sich in der Klinik Oberpullendorf mit diesem europaweit anerkannten Programm auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin zu spezialisieren.“
GF Prof. Kriwanek: „Alleinstellungsmerkmal im Burgenland“
Univ.-Prof. Dr. Stephan Kriwanek, medizinischer Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland, betont: „Das Institut für Kinderwunsch hat ein Alleinstellungsmerkmal im Burgenland. Hier werden Paare umfassend und kompetent betreut. Das Leistungsangebot kann sich jetzt schon sehen lassen – und wir werden es weiter verbessern.“ Die Abteilung in Oberpullendorf soll auch wieder ein eigenes Primariat bekommen, die Bewerbungsfrist für die Leitungsposition läuft noch bis 31. Juli.
Mehr Ressourcen für Gynäkologie
Der Bereich der Gynäkologie wird die OP-Ressourcen ausbauen. Es besteht jetzt bereits eine hohe Expertise für Operationen bei gutartigen Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane, mit dem Schwerpunkt auf Endometriose, Fertilitäts-Chirurgie und den weiblichen Beckenboden. Diese Kompetenzen sollen in Zukunft weiter ausgebaut werden.
Geburtenstation: sanft, hebammengeführt, mit Partner – immer mit Medizin-Back-up
In der Geburtshilfe ist eine Reihe von Maßnahmen geplant. Die Positionierung soll unter folgendem Motto stehen: „Entbinden wie im Geburtshaus – mit medizinischem Back-up“. Individuelle und vorrangig hebammengeführte Geburten, Wassergeburten und Familiengeburten werden das Angebot abrunden. Die Abteilung bietet werdenden Müttern eine respektvolle und individuelle Betreuung während der Schwangerschaft, der Geburt und im Wochenbett an. Rund um die Uhr steht in der Klinik Oberpullendorf medizinisches Fachpersonal im Hintergrund bereit, um bei Bedarf eine schnelle und professionelle Versorgung zu gewährleisten.
Um die Bindung zwischen Eltern und Kind von Anfang an zu unterstützen, kann – durch die derzeit stattfindende Renovierung der Station – das Angebot von Familienzimmern verstärkt angeboten werden. „Der Partner wird somit in den ersten Stunden und Tagen nach der Geburt mit aufgenommen“, so OÄ Dr. Simone Gutmann, die medizinische Standortleiterin für Gynäkologie und Geburtshilfe in der Klinik Oberpullendorf. Die Klinik will die Zertifizierung zum „Baby-friendly Hospital“ in den nächsten zwei Jahren erreichen – mit Maßnahmen, die das Stillen der Babys in der bestmöglichen Atmosphäre ermöglichen und fördern.