RSV-Impfschutz für Neugeborene in der Klinik Oberwart

Im Bild: Das erste Baby, das in Oberwart die RSV-Impfung erhalten hat. V.l.n.r. DGKP Vanessa Drauch, FA DDr. Jasmin Stadler, Ass.Dr. Giulia Battistuta, der kleine Barnabas mit seiner Mama, Prim. Dr. Ernst Prethaler.

Für die aktuelle Saison bieten die Klinik Oberwart und das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt allen hier Neugeborenen eine Schutzimpfung gegen das Respiratorische Synzytialvirus (RSV) an. Neben den etablierten Impfungen im ersten Lebensjahr wird Eltern nun die Möglichkeit einer Immunisierung mit der RSV-Prophylaxe BEYFORTUS empfohlen, um Babys vor schweren Atemwegserkrankungen zu schützen. 

Noch vor dem österreichweiten Ausrollen dieser Immunisierung ist es durch die Unterstützung des Gesundheitsresorts des Landes Burgenland mit Initiativgeist und Weitblick der Kinderabteilungen gelungen,BEYFORTUS für alle Neugeborenen im Krankenhaus Eisenstadt und in der Klinik Oberwart anzubieten. Wie im aktuellen österreichischen Impfplan vorgesehen, wird allen Neugeborenen nach entsprechender Aufklärung der Eltern, die prophylaktische Immunisierung empfohlen.

Warum ist RSV gefährlich?

Das Respiratorische Synzytialvirus ist besonders im Herbst und Winter verbreitet. Zwei von drei Babys infizieren sich vor ihrem ersten Geburtstag. Während es bei älteren Kindern oder immunkompetenten Erwachsenen meist nur zu milden Symptomen führt, kann RSV bei Säuglingen und Babys im ersten Lebensjahr zu schweren Komplikationen wie einem Befall der kleinen Atemwege (Bronchiolitis) oder Lungenentzündungen führen. Vier von zehn erkrankten Babys benötigen eine stationäre Behandlung, manche sogar auf der Intensivstation mit Atemunterstützung.

Schutz durch passive Immunisierung

Mit BEYFORTUS steht eine effektive Möglichkeit zur Verfügung, Babys vor schweren RSV-Verläufen zu bewahren. Die Immunisierung erfolgt durch eine intramuskuläre Injektion von Antikörpern, die das Virus neutralisieren und eine Ausbreitung im Körper verhindern. Diese vorbeugenden Antikörper wirken wie der „Nestschutz“ in der ersten Hauptinfektionszeit des Babys, während das kindliche Immunsystem reift und stärker wird. Diese vorbeugende Maßnahme ist hocheffektiv und reduziert in über 80 % der Fälle das Risiko schwerer Verläufe und die Notwendigkeit belastender Krankenhausaufenthalte. In der Klinik Oberpullendorf soll BEYFORTUS bis Ende des Jahres verfügbar sein.

Alternativer Schutz durch mütterliche Immunisierung

Zusätzlich ist für Schwangere weiterhin die Möglichkeit einer Immunisierung mit ABRYSVO in den Schwangerschaftswochen 24 bis 36 empfohlen. Diese durch die niedergelassenen Gynäkologen angebotene Schutzmaßnahme ist kostenpflichtig, ist geeignet, um Neugeborene in den ersten Lebensmonaten vor einer schweren RSV Erkrankung zu schützen.

Prim. Dr. Ernst Prethaler, Vorstand der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde mit Neonatologie der Klinik Oberwart: „Nachdem von Seiten des Bundes die Verfügbarkeit, trotz der eindeutigen Empfehlung im aktuellen Impfplan nicht gewährleistet werden konnte, haben wir die Initiative selbst ergriffen und konnten eine Direktlieferung erwirken. Dieser bemerkenswerte Erfolg kommt unseren kleinen Schützlingen unmittelbar zugute.“

Prim. Dr. Peter Zarits, Vorstand der Kinder- und Jugendabteilung des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Eisenstadt: „Mit BEYFORTUS können wir bereits zu Beginn der Hauptinfektionszeit einen Schutz gegen RSV anbieten und Eltern die Möglichkeit geben, ihre Babys bestmöglich vor schweren Erkrankungen zu schützen.“