Bei der Rezertifizierung nach KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualität) haben die vier Kliniken der Gesundheit Burgenland so gute Resultate wie nie zuvor erzielt. Die Werte stiegen von 71 % im Jahr 2021 auf 77,9 % 2024. Die strengen Prüfer vergaben also knapp 7 % mehr als bei der Zertifizierung vor drei Jahren und beschafften den vier Kliniken damit das beste Ergebnis seit Beginn der Zertifizierungen.
LH Hans Peter Doskozil: Evaluierung und Steigerung der Qualität ganz wesentlich
Landeshauptmann Mag. Hans Peter Doskozil, der Aufsichtsratsvorsitzende der Gesundheit Burgenland: „Die Evaluierung und Steigerung der Qualität in allen vier Kliniken der Gesundheit Burgenland ist ein ganz wesentlicher Bestandteil unserer Offensivstrategie im Gesundheitsbereich. Die äußerst erfolgreiche Zertifizierung durch die Auditoren aus Deutschland hat bewiesen, dass sich die beharrliche und harte Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgezahlt hat – und natürlich werden wir auch weiterhin Verbesserungen sukzessive umsetzen.“
Univ.-Prof. Dr. Stephan Kriwanek, der medizinische Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland: „Wir wollen uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen. Die Zertifizierungsprozesse geben den einzelnen Kliniken, sowie dem Klinikverbund, regelmäßig detailliertes Feedback. Im Sinne der Patientensicherheit und der Mitarbeiterzufriedenheit werden Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt und Maßnahmen beschlossen sowie umgesetzt. Und wir sind bereits mitten im nächsten Prozess, um auch 2027 wieder zu reüssieren.“
GF Franz Öller: Zertifizierung nach KTQ sehr anspruchsvoll
Mag. Franz Öller, MBA, MPH, der kaufmännische Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland: „Die Zertifizierung nach KTQ ist eine der anspruchsvollsten und forderndsten. Tausende Dokumente und gesammelte Daten sowie hunderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den Auditorinnen und Auditoren Rede und Antwort stehen, sind in den Zertifizierungsprozess involviert. Ohne den ambitionierten Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wäre dies nicht möglich. Dafür möchte ich an dieser Stelle meinen großen Dank aussprechen.“
„Wir sind stolz darauf und freuen uns sehr über die vierte Zertifizierung in Folge“, so die Direktorin des Bereichs Qualitäts- und Risikomanagement, Mag. Dr. Esther Thaler, MBA. Die erste Zertifizierung nach KTQ war von den Kliniken in Oberwart und Güssing bereits 2015 und von den Kliniken in Kittsee und Oberpullendorf 2016 gemeistert worden. Mittlerweile erfolgt die Zertifizierung im Verbund. „Ich freue mich sehr, dass wir die einzige Verbundzertifizierung in Österreich haben. Das ist etwas sehr Ambitioniertes, man lässt die Häuser dabei nicht einzeln zertifizieren, sondern alle gemeinsam“, erklärt Thaler. Damit eine Verbundzertifizierung möglich ist, muss die Geschäftsführung bestätigen, dass alle vier Kliniken nach den gleichen Managementprinzipien geführt werden. Das Burgenland ist das einzige österreichische Bundesland, in dem alle Krankenhäuser nach demselben Standard – nämlich nach KTQ – zertifiziert sind.
Die Zertifizierungsphase begann mit der Selbstbewertung im Sommer 2023 und lief bis Februar 2024. „Das ist ein sehr aufwendiger Prozess. Dafür erhalten wir aber sehr detailliertes und für die Kliniken wichtiges Feedback“, so Dr. Thaler.
Zum Abschluss der Zertifizierung besuchte eine vierköpfige Kommission aus Deutschland zehn Tage lang alle vier Kliniken und prüfte diese auf Herz und Nieren.
Selbst- und Fremdbewertung
- Insgesamt wurden in 400 Arbeitsstunden Prozesse, Dokumente sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kliniken der Gesundheit Burgenland einer strengen Prüfung unterzogen.
- 287 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellten sich bei über 130 Gesprächen im Audit allen Fragen der Visitoren.
- 4.088 Dokumente wurden den Visitoren zur Kontrolle zur Verfügung gestellt.
In der Zertifizierung wurden insgesamt 48 Standards beurteilt von Mitarbeiterorientierung (sicherer Arbeitsplatz, interne Kommunikation, Fortbildungen, Personalentwicklung, Entwicklungschancen, flexible Arbeitszeitmodelle, Work-Life-Balance, etc.) über Patientenversorgung (Akut- und Notfallversorgung, Therapien, etc.) Qualitäts- und Risikomanagement (kennzahlenbasiertes Management, Managementplanung, Evaluierung und Verbesserungen, Mitarbeiterbefragungen, klinische Dokumentation, etc.) bis hin zu Sicherheitsmanagement (Medikamentensicherheit, Hygiene, Medizintechnik, Brandschutz, Datenschutz).
Das Management, also die Kollegialen Führungen der vier Kliniken, bewertet anhand eines Zahlenschlüssels die Leistungen der Häuser auf Grundlage der 48 Qualitätskriterien. Maximal 18 Punkte können pro Standard vergeben werden. Diese Bewertung wird bei der Zertifizierungsstelle eingereicht, welche die Einrichtungen dann genauestens prüft.
Wofür steht KTQ?
KTQ steht für Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen. Die KTQ GmbH bietet fünf Zertifizierungsverfahren für Einrichtungen im Gesundheitswesen und verschiedene Zertifizierungsvarianten an. Sechs Punkte sind dabei wichtig: Patientenorientierung, Mitarbeiterorientierung, Sicherheit, Informations- und Kommunikationswesen, Führung und Qualitätsmanagement.
KTQ wurde in Deutschland entwickelt, ist jedoch ein internationales Zertifizierungssiegel. Die Zertifikate weisen jeweils eine Gültigkeitsdauer von drei Jahren auf, die nächste Rezertifizierung nach KTQ der vier Kliniken der Gesundheit Burgenland erfolgt somit 2027.
Deutsches Palliativsiegel
Ebenso rezertifiziert für alle vier Kliniken der Gesundheit Burgenland wurde das deutsche Palliativsiegel. Spitäler, die dieses Siegel tragen, verpflichten sich dazu, den letzten Lebensabschnitt von Palliativpatientinnen und –patienten so angenehm wie möglich zu gestalten. „Wir führen dieses Siegel ebenso lange wie die KTQ-Zertifikate und freuen uns sehr über die Rezertifizierung. Sie zeigt den sehr guten Umgang mit Schwerstkranken und Sterbenden“, so Mag. Dr. Esther Thaler. Ziel ist es, die Lebensqualität von Palliativpatientinnen und -patienten bis zur letzten Lebensminute so hoch wie möglich zu halten. Dazu zählt nicht nur die beste medizinische Betreuung (Schmerzbehandlung, etc.), sondern auch eine psychologische und seelsorgerische Begleitung, die Möglichkeit eines würdevollen Abschieds im Einzelzimmer, Begleitung der Angehörigen, Verabschiedungsrituale, etc.