Leistenbrüche, Nabel- und Zwerchfellbrüche sowie Narben-, Schenkel- und Oberbauchbrüche, all diese Erkrankungen fallen unter den Terminus Hernien. Die Abteilung für Chirurgie unter der Leitung von Primarius Dr. Andrzej Sebastian Gasz in der Klinik Kittsee erhielt von der international anerkannten „Deutschen Hernien Gesellschaft“ das offizielle Siegel „Qualitätsgesicherte Hernienchirurgie“ zugestellt. Hinter der zertifizierten Expertise steht das gesamte chirurgische Team der Klinik – allen voran Primarius Dr. Andrzej Sebastian Gasz, OA Dr. Maroš Straka, der das Zertifizierungsprojekt leitete, sowie OA Dr. Jan Danko, PhD, MPH, der federführend nach der minimalinvasiven Milos-Methode operiert.
Landeshauptmann Mag. Hans Peter Doskozil, Aufsichtsratsvorsitzender der Gesundheit Burgenland gratuliert zum Zertifikat: „Die Klinik Kittsee setzt seit längerem bei Bruch-Operationen einen wichtigen Schwerpunkt in der Gesundheitsversorgung. Nun wurden die Bemühungen und Bestrebungen in diesem Bereich durch diese international anerkannte Zertifizierung bestätigt. Das zeigt, Kittsee deckt die medizinische Grundversorgung der Bevölkerung in der Region bislang beispielhaft ab. Da die Anforderungen aber wachsen, heben wir die Gesundheitsversorgung im Bezirk mit der geplanten Klinik Gols auf ein völlig neues Niveau. Bis zum Start der neuen Klinik wird in Kittsee weiterhin bestmögliche Versorgung gewährleistet und gleichzeitig schon vorausschauend ein Fokus auf den Aufbau gelegt, damit später der reibungslose Übergang in die neue Klinik Gols gewährleistet ist. Das betrifft auch die nun zertifizierte Hernienchirurgie."
Univ.-Prof. Dr. Stephan Kriwanek, ärztlicher Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland: „Primarius Gasz und sein Team sind in der Hernien-Chirurgie international renommiert. Sie arbeiten vorwiegend mittels modernster endoskopischer Eingriffe, welche die Rekonvaleszenzphase für Patientinnen und Patienten deutlich verkürzen. Herzliche Gratulation zu dieser Arbeit und zum Zertifikat!“
Mag. Franz Öller, MBA, MPH, kaufmännischer Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland: „Weiterbildung, Spezialisierung, infrastrukturelle, bauliche und technische Novitäten – sie alle haben in den Kliniken der Gesundheit Burgenland einen sehr hohen Stellenwert. Als Geschäftsführung sind wir stets bemüht, die Visionen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Wohle der Patientinnen und Patienten zu unterstützen und zu fördern.“
Primaria Dr. Anna Kettner, ärztliche Direktorin der Klinik Kittsee: „Die Hernien-Chirurgie in der Klinik Kittsee ist auf internationalem Top-Niveau. Mein Dank gilt Primarius Gasz und seinem Team, die in der Abteilung für Chirurgie minimalinvasive OP-Techniken eingeführt haben, auf die das Haus zurecht stolz ist.“
Primarius Dr. Andrzej Sebastian Gasz, Leiter der chirurgischen Abteilung in der Klinik Kittsee: „Bei der minimalinvasiven Milos-Methode werden Narbenhernien, die nach Operationen im Bauchraum entstehen, mit nur drei circa 10 Millimeter kleinen Schnitten repariert. Durch die Schnitte ziehen die Operateure ein Netz ein, das oft bis zu 20 mal 40 Zentimeter groß ist. Diese Operationen wurden im Burgenland zum ersten Mal in Kittsee gemacht, mittlerweile sind sie bei uns Standard. Mit der Zertifizierung „Qualitätsgesicherte Hernienchirurgie“ haben wir einen ersten Schritt unseres Ziels, einem Kompetenzzentrum für Hernien, erreicht.“
Kriterien für eine Zertifizierung durch die Deutsche Hernien Gesellschaft
Das „DHG-Siegel Qualitätsgesicherte Hernienchirurgie“ wird durch die Deutsche Hernien Gesellschaft verliehen. Für die Verleihung und den dauerhaften Besitz des „DHG-Siegels Qualitätsgesicherte Hernienchirurgie“ müssen zahlreiche exakte Kriterien erfüllt werden.
OA Dr. Maroš Straka, Leiter des Hernia-Teams, betont: „In unserer Klinik wird minimalinvasiven Techniken, Netzstrukturen sowie Netzmaterialien sehr viel chirurgische Energie gewidmet, aber ebenso Kongressen, Symposien und Workshops zu diesem Thema. Infolge der steigenden Anzahl an Hernien-Patienten haben wir um eine Zertifizierung angesucht, um die hohe Behandlungsqualität zu sichern. Die Zertifizierungsstelle prüft alles sehr genau. Die Fälle müssen auch in ein Register eingetragen werden und die Patientinnen und Patienten nach einem Jahr zu einer Kontrolle vorstellig werden.“
Nach Eingabe einer gewissen Anzahl an Patientinnen und Patienten im Register kann das Siegel vergeben werden. Nach einem Jahr erfolgt eine Kontrolle aller in das Register eingegebenen Patientinnen und Patienten im Abgleich mit dem Controlling der Kliniken oder dem Jahresbericht der niedergelassenen Chirurgen. Mehr als 90 Prozent der operierten Hernienpatientinnen und -patienten müssen in das Register eingebracht werden. Bei Erfüllung dieser Voraussetzungen wird nach weiteren zwei Jahren eine Rezertifizierung stattfinden, die nicht nur die Operationszahlen und die perioperativen Ergebnisse, sondern auch die Ergebnisse der Nachkontrollen beinhaltet. Bei den Nachkontrollen muss eine Rate von mindestens 60 Prozent erreicht werden. Somit ist ein Zertifizierungszyklus von drei Jahren vorgegeben.
Jede höhergradige Zertifizierung beruht auf dem DHG-Siegel. Der Antrag zur Zertifizierung als Kompetenz- oder Referenzzentrum für Hernienchirurgie kann erst erfolgen, wenn Klinik oder Praxis seit mindestens 12 Monaten das „DHG-Siegel Qualitätsgesicherte Hernienchirurgie“ besitzt und bereits seit zwei Monaten die entsprechenden Follow-up-Kontrollen durchgeführt hat.
Ebenso verpflichtend ist die Teilnahme an der Qualitätssicherungsstudie Herniamed. Die beantragenden Hernienoperateure müssen Vollmitglieder in der DHG, einschließlich der Europäischen Herniengesellschaft, sein.