Erste Einblicke ins Innenleben der größten Baustelle des Burgenlandes

DI Mag. (FH) Josef Strohmaier, Leiter Projektteam (KRAGES), Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und BM Ing. Christian Hofstädter, Leiter Projektteam (Landesimmobilien Burgenland)

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil mit Pflegedirektor DGKP Andreas Schmidt, MSc (Krankenhaus Oberwart, r.) und dem Stv. Kaufmännischen Leiter des Krankenhauses Oberwart Günter Radl (l.) am Heli-Stützpunkt beim neuen Krankenhaus

Nachdem die Rohbauphase des Krankenhauses Oberwart Mitte März mit der traditionellen Gleichenfeier planmäßig abgeschlossen worden war, gab das gemeinsame Projektteam von KRAGES und Landesimmobilien Burgenland jetzt erstmals auch öffentliche Einblicke ins Innenleben des neu entstehenden Spitals: KRAGES-Aufsichtsratsvorsitzender LH Hans Peter Doskozil, Geschäftsführer Hubert Eisl sowie die Leiter des Projektteams, Josef Strohmaier und Christian Hofstädter, führten durch die einzelnen Ausbaustufen des neuen Krankenhauses und erklärten die Details des Baufortschrittes. Dieser ist weiterhin im Plan – zeitlich wie auch von den Kosten her.

 

Investitionen in Gebäude und Gesundheitspersonal
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Aufsichtsratsvorsitzender der KRAGES, zeigte sich beeindruckt: „Mit diesem gesundheitspolitischen Leitprojekt in Oberwart sichern wir die flächendeckende und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung im Burgenland auch für die Zukunft ab – ebenso wie mit den Ausbauten der vier weiteren garantierten burgenländischen Spitalsstandorte. Mein Dank gilt allen Beteiligten. Hier entstehen die idealen Rahmenbedingungen für alle, die hier arbeiten – als MedizinerIn, in der Pflege, Therapie, Technik und Verwaltung. Das passt zu den burgenländischen Maßnahmen gegen den prognostizierten Ärztemangel. Mit der verstärkten Kooperation mit der Danube Private University wirken wir aktiv dagegen und stellen damit die Weichen für eine eigenständige Medizin-Ausbildung im Burgenland.“ Von 2022 bis 2027 finanziert das Land Burgenland jährlich zusätzliche 55 Studienplätze, die an einer Verpflichtung gebunden sind, fünf Jahre im Burgenland zu praktizieren. Auch im Bereich der Pflegeausbildung arbeite man zurzeit an Neuerungen, die demnächst präsentiert werden, so der Landeshauptmann.

KRAGES-Geschäftsführer Hubert Eisl ergänzt: „Dass das Projekt des neuen Krankenhauses in Oberwart trotz zwei Jahren Pandemie so gut und planmäßig vorankommt, zeugt von sehr hoher Professionalität aller Beteiligten. Vielen Dank für den Einsatz im Namen der gesamten KRAGES. Mit dem neuen Krankenhaus wird sich ab 2024 die medizinische Versorgung der Menschen im Südburgenland und den angrenzenden Regionen weiter deutlich verbessern. Darauf arbeiten wir alle gemeinsam hin.“

Innenausbau bereits fortgeschritten
Im Innenausbau konnten bereits einige abgeschlossene Arbeiten besichtigt werden, im Juli 2021 wurde der erste von sieben Bauteilen („Fingern“) im Rohbau abgeschlossen. Sobald ein „Finger“ fertig geworden ist, wurde bei diesem unmittelbar danach mit der Ausbauleistung (Fenster, Installationen, Böden etc.) begonnen. Bisher wurden beispielsweise bereits mehr als 750 Fenster eingebaut. Ziel ist die komplette bauliche Fertigstellung in allen Gebäudeteilen bis zum dritten Quartal 2023.

Bisherige Highlights des Neubaus
Der Neubau des Oberwarter Schwerpunktspitals an der Adresse Dornburggasse 90 ist die größte Hochbaustelle der burgenländischen Geschichte – mit einer Gesamtinvestition von maximal 235 Millionen Euro.

Im abgeschlossenen Rohbau wurden verbaut:
·        Beton: 36.500 Kubikmeter, davon 26.000 Kubikmeter für Wände
·        Bewehrungsstahl: 4.900 Tonnen
·        Deckenschalungen: 50.000 Quadratmeter

Errichtet wurden unter anderem bisher:
·        16 Stiegenhäuser mit 129 Stück Fertigteilstiegen
·        17 Stück Schleuderbetonstützen für den Haupteingang mit Höhen zwischen 8 und  12 Metern, die das Vordach mit einer Fläche von rund 850 Quadratmetern tragen
·        1 Heliportfläche mit einem Durchmesser von 25 Metern

Eingesetzt wurden bisher - für Planung bis Rohbau – rund 215.000 Mannstunden, knapp 60 Millionen Euro wurden verbaut. Gleichzeitig sind pro Tag im Schnitt 250 Personen auf der Baustelle im Einsatz. Derzeit sind rund 50 Firmen auf der Baustelle tätig. Für das Gesamtprojekt wurden bisher insgesamt rund 150 Firmen beauftragt.

Umzugsplanung hat begonnen
Mittelweile wurde auch begonnen eine finale Umzugsstrategie zu entwickeln – vom Alt- in den Neubau. Diese wird jetzt in weiterer Folge vertieft ausgearbeitet. Der Umzug wird in mehreren Tranchen erfolgen, die ersten medizinischen Geräte werden voraussichtlich im zweiten und dritten Quartal 2023 installiert. Die genaue Lieferung der Betten werde noch geplant.

Probebetrieb in mehreren Phasen
Der Probebetrieb wird unmittelbar mit der baulichen Fertigstellung in mehreren Phasen starten: Zunächst mit einem technischen Probebetrieb, danach mit einem nutzerseitigen Probebetrieb. Auch an dieser Abfolge wird im Detail noch gearbeitet. Es werde jedenfalls auch Phasen geben, in denen eine Art übergreifender Betrieb zwischen Neubau und Altbau stattfinden wird. Die volle Inbetriebnahme ist für Sommer 2024 vorgesehen.

HINTERGRUND: Das neue Krankenhaus Oberwart
Mit rund 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den Berufsgruppen Medizin, Pflege, Therapie, Technik und Verwaltung bleibt auch das Schwerpunktkrankenhaus Oberwart einer der größten Arbeitgeber der Region und nach dem Krankenhaus Eisenstadt das zweitgrößte Krankenhaus im Burgenland.

Kennzahlen
Grundfläche: 44.800 m², Überbaute Fläche: 16.000 m²
Bruttogeschoßflächen: circa 50.000 m², umbauter Raum: 230.000 m³
Geplante Betten: 319
Patientenzimmer: 42 Vierbett, 1 Dreibett, 53 Zweibett, 42 Einbett

Einzelne Funktionen und Einheiten im Überblick
Erdgeschoß: Haupteingang, Zentrale Aufnahme und Erstversorgung (ZAE),
Rettungsvorfahrt, Ambulanzen, Dialyse, Tagesklinik, Technik, Lager, Verwaltung,
Spitalsapotheke, Gastro & Service, Seelsorge, Veranstaltungssaal
Kellergeschoß: Küche, Technik, Umkleiden, Pathologie und Labor, Lager
Obergeschoß 1: sieben Operationssäle, Überwachungsstation, Geburtshilfe und
Kreißsäle, Kinderstation, Verwaltung, Speisesaal
Obergeschoß 2: Bettenstationen (z.B. Orthopädie, Chirurgie, Urologie, HNO)
Obergeschoß 3: Bettenstationen (z.B. Innere Medizin, Neurologie, Onkologie,
Palliativmedizin, Kardiologie, Intensivstation)