Zum Einstieg wurden an zwei Tagen drei Prostata-Operationen erfolgreich durchgeführt – die ersten dieser Art in Österreich. Der Operateur, Primarius Dr. Gottfried Pfleger, Leiter der Urologie der Klinik Oberwart, erhielt dabei Unterstützung von einem extra angereisten Spezialisten aus London, Prof. Christopher Eden. Dieser arbeitet schon längere Zeit mit dem da Vinci-Operationssystem und gab seine Expertise unmittelbar an Primarius Pfleger weiter. Die Vorteile für Patient*innen und Klinik liegen klar auf der Hand: weniger postoperative Beschwerden, schnellere Genesung bis hin zu kürzeren Spitalsaufenthalten.
"Komplikations- und Blutungsrisiko deutlich verringert"
„Alle drei Operationen sind sehr gut verlaufen, den Patienten geht es ausgezeichnet. Der große Vorteil dieses neuen Systems ist der Zugang. Es werden lediglich eine bis maximal zwei Inzisionen (Einschnitte) für die Operation benötigt. Prostata und Nieren können außerhalb der Bauchhöhle erreicht werden, wodurch das Komplikations- und Blutungsrisiko deutlich verringert ist. Das hat auch zur Folge, dass sich die Patientinnen und Patienten schneller erholen“, sagt Primarius Pfleger.
Landeshauptmann Mag. Hans Peter Doskozil, Aufsichtsratsvorsitzender der Gesundheit Burgenland, der das Upgrade dieses bahnbrechenden medizinischen Leistungsangebots forciert und ermöglicht hat, ist erfreut: „Wir setzen unsere Gesundheitsoffensive Schritt für Schritt um und holen nicht nur Top-Mediziner und -Medizinerinnen ins Burgenland, sondern auch die neuesten High-Tech-Geräte, um damit deren medizinisches Know-how bestmöglich zu ergänzen. Ziel ist, den Burgenländerinnen und Burgenländern medizinische Versorgung auch künftig auf hohem Niveau bieten zu können. Der neue OP-Roboter steht für Spitzenmedizin in Wohnortnähe.“
"Bedeutender Fortschritt"
Mag. Franz Öller, MBA, MPH, kaufmännischer Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland: „Das innovative da Vinci-Single-Port-System bedeutet Medizintechnik auf dem neuesten Stand, damit sind wir österreichweit Vorreiter. Die roboter-assistierte Chirurgie ist einerseits ein Gewinn für Patientinnen und Patienten, andererseits macht sie die Klinik Oberwart für interessierte und hochqualifizierte Ärztinnen und Ärzte attraktiv“. Univ.-Prof. Dr. Stephan Kriwanek, ärztlicher Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland: „Die Einführung von OP-Robotern stellt einen bedeutenden Fortschritte dar. Ich sehe in dieser Technologie nicht nur eine Erweiterung unserer operativen Präzision, sondern auch eine Möglichkeit, die Patientensicherheit und postoperative Erholung erheblich zu verbessern.“
Besonderheiten des da Vinci-SP-Operationssystems:
- Erhöhte Präzision und Flexibilität: Das da Vinci-SP-System bietet Operateur*innen verbesserte Fingerfertigkeit und Genauigkeit. Dies erlaubt präzise chirurgische Manöver in engen Räumen. Der Instrumentenarm des da Vinci-SP-Systems bietet sieben Freiheitsgrade. So ist eine Navigation durch enge Räume möglich.
- Bewegungsfreiheit: Das einarmige Design des da Vinci-SP-Patientenwagens ermöglicht eine ausgezeichnete interne und externe Bewegungsfreiheit und bietet einen anatomischen Zugang von 360°.
- Intuitive Steuerung: Die Benutzeroberfläche ermöglicht Operateur*innen eine einfache Steuerung der Arme und Instrumente. Die ergonomische Arztkonsole bietet eine komfortable und natürliche Arbeitsumgebung.
- 3D-Bildgebung: Das System verfügt über eine 3D-Bildgebungstechnologie, die klare, vergrößerte Ansichten des Operationsfelds liefert.
Der „Betriebsstart“ des da Vinci-SP erfolgte in der Urologie, künftig sollen aber auch Patient*innen der Chirurgie, Gynäkologie und der HNO-Abteilung davon profitieren. Damit hat ein neues Zeitalter in der Chirurgie begonnen. Darüber hinaus steht weiterhin der 2022 in der Klinik Oberwart in Betrieb genommene da Vinci-Xi-OP-Roboter, mit dem bisher über 1000 erfolgreiche Operationen durchgeführt wurden, für Operationen bereit.
