Die Burgenländische Landesregierung hat zwei wichtige Beschlüsse zur langfristigen Sicherstellung der ärztlichen Versorgung im Burgenland gefasst: Zum einen wird eine Machbarkeitsstudie zur Gründung einer Medizinuniversität im Burgenland durchgeführt und ein beratender Lenkungsausschuss für das Projekt eingerichtet. Zum anderen wurden die Förderrichtlinien für die neuen Burgenland-Medizin-Stipendien beschlossen. "Wir setzen alle Hebel in Bewegung, um eine hochwertige, wohnortnahe Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung zu gewährleisten – sowohl im niedergelassenen Bereich als auch in unseren Kliniken. Daher ist es auch nötig, dem durch langjährige Fehlentwicklungen auf Bundesebene verursachten 'Ärztemangel' mit allen Möglichkeiten des Landes gegenzusteuern. Unser Stipendien-Angebot für angehende Medizinerinnen und Mediziner soll zeitnah Abhilfe schaffen. Die Etablierung einer eigenständigen Medizin-Ausbildung im Burgenland ist eine längerfristige Perspektive, die wir jetzt auf eine solide Planungsbasis stellen", erklärt Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Für die Umsetzung der neuen Medizin-Universität wird die Gesundheit Burgenland verantwortlich zeichnen.
LH Doskozil: "Länder müssen kompensieren"
Die Errichtung einer Medizin-Universität und das neue Modell für Medizin-Stipendien sind weitere Maßnahmen der burgenländischen Gesundheitsoffensive. Zu dieser zählen Klinik-Neubauten in Oberwart und Gols, Investitionen und Erweiterungen des Leistungsspektrums an allen Klinik-Standorten, die Neuorganisation der Rettungsdienste im Burgenland samt Einsatz eines zusätzlichen Notarzthubschraubers oder die Einrichtung von Gesundheitszentren, um dem Fachärztemangel im niedergelassenen Bereich zu begegnen. Das Burgenland müsse diese Kraftanstrengung zur Sicherung des ärztlichen Personals unternehmen, weil auf Bundesebene die nötigen Maßnahmen nicht gesetzt werden, so LH Doskozil: "Der Bund müsste endlich dafür sorgen, dass die auf Kosten der öffentlichen Hand in Österreich ausgebildeten Jung-Medizinerinnen und -Mediziner auch für eine gewisse Zeit im öffentlichen Gesundheitssystem praktizieren müssen. Stattdessen wandert ein wesentlicher Teil der mit Steuermitteln ausgebildeten Ärzte ins Ausland oder in den privaten Sektor ab. Solange die Bundesregierung sich da vor den richtigen Antworten scheut, müssen die Länder kompensieren."
Burgenland Medizin Stipendium - jetzt beantragen!
Das Land unterstützt Studierende der Humanmedizin monatlich finanziell im Ausmaß von 1.000 Euro – wenn sie sich verpflichten, ihr klinisch-praktisches Jahr und ihre Facharzt- oder allgemeinmedizinische Ausbildung im Burgenland zu absolvieren und danach mindestens fünf Jahre im Burgenland als Arzt oder Ärztin zu praktizieren. Die ersten Anträge sind bereits beim Amt der Landesregierung eingelangt, darunter auch Quereinsteiger, die dem burgenländischen Gesundheitssystem schon bald zur Verfügung stehen werden. Angehende Medizinerinnen und Mediziner, die ihr Studium erst aufnehmen, können das Stipendium bereits jetzt, noch vor Vorliegen des MedAT-Aufnahmetests, beantragen und ihre Testergebnisse nachliefern. Die Antragsstellung ist bis 19. August möglich - hier gibt es alle Infos dazu!