Der Festakt im Kulturzentrum Oberschützen anlässlich der Diplomierung der Absolventinnen und Absolventen der Ausbildung zum gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege am 12. September stand ganz im Zeichen des 50-Jahre-Jubiläums der Schulgründung. 55 Absolventinnen und Absolventen erhielten von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil ihre Dekrete überreicht. Insgesamt diplomierten seit Gründung der Schule rund 2.000 Personen, davon rund 260 Männer. Seit 2021 schlossen 150 Personen die Ausbildung in einem Pflegeassistenzberuf ab, davon 24 Männer. In den letzten Jahren habe das Burgenland bedeutende Initiativen und Maßnahmen gesetzt, die darauf abzielen, die wohnortnahe Gesundheitsversorgung im Burgenland nachhaltig zu stärken und zukunftssicher zu machen, so der Landeshauptmann. Dazu zählen auch Initiativen zur Verbesserung und Förderung der Pflege- und Gesundheitsausbildung in der Region – wie die Ausbildung von Pflegefachassistentinnen und -assistenten in der GKPS, seit 2021 werden eigene Pflegeassistenz-Jahrgänge geführt. Seit 2021 ist die Schule Kooperationspartner, im gleichen Jahr wurde auch der neue Schultyp Höhere Lehranstalt für Soziales & Pflege bzw. Pflege und Soziales gestartet. „Die Ausbildung von qualifiziertem Pflegepersonal ist eine der größten Herausforderungen im Gesundheitswesen. Deshalb möchte ich mich beim Leitungsteam der Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege der Gesundheit Burgenland sowie allen Lehrenden und den Absolventinnen und Absolventen bedanken für den täglichen Einsatz im Bestreben, im Burgenland auch in Zukunft eine qualitätsvolle medizinische Ausbildung anbieten zu können“, sagte LH Doskozil bei der feierlichen Diplomübergabe im Zuge des 50-jährigen Jubiläums.
GF Öller: "Regionale Versorgung auch in Zukunft sicherstellen"
Für Doskozil zählen „die Einführung neuer Ausbildungsgänge und die Erweiterung bestehender Programme an der Höheren Lehranstalt für Soziales und Pflege, bzw. Pflege und Soziales in Pinkafeld zu den Schlüsselmaßnahmen, um die Ausbildungskapazitäten zu erhöhen und mehr Menschen für den Pflegeberuf zu gewinnen.“ Man habe den Zugang zur Pflegeausbildung erleichtert und die Attraktivität des Berufs gesteigert, um die Ausbildung für eine breitere Bevölkerungsgruppe zugänglich zu machen. Zudem wurden Förderungen und Stipendien eingeführt. Darüber hinaus setze man sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung im Pflegebereich ein, um die langfristige Bindung von Fachkräften zu sichern.
Franz Öller, kaufmännischer Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland, hob hervor, „dass die Gesundheit Burgenland mit dem Land als Eigentümer seit vielen Jahren auf innovative Maßnahmen setzt, um die regionale Versorgung im Burgenland auch in Zukunft zur Zufriedenheit aller sowie flächendeckend sicherstellen zu können. Unsere Ausbildungsschienen der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege in Oberwart sowie in der Expositur in Eisenstadt stellen einen wesentlichen Teil dieser Maßnahmen im Pflegebereich dar. Seit 50 Jahren wird die Ausbildung angeboten sowie konsequent weiterentwickelt und den laufenden und künftigen Anforderungen in der Pflege angepasst.“
Der ärztliche Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland, Stephan Kriwanek, wies darauf hin, dass das Aus- und Weiterbildungsangebot der GKPS sehr gut angenommen wird: „Ich freue mich, dass das Interesse an einer hochqualifizierten Ausbildung im Pflegebereich anhaltend groß ist und gratuliere allen Absolventinnen und Absolventen nicht nur zu diesem Abschluss, sondern auch zu der Entscheidung, diese für die Gesellschaft so tragende Tätigkeit auch zu Ihrem persönlichen Arbeitsbereich zu machen. Die Schule bietet Know-how, Infrastruktur und praktische Übungsmöglichkeiten – und das seit bereits stolzen 50 Jahren. An Ihnen liegt es nun, die erlernten Fertigkeiten in Ihrem künftigen Arbeitsalltag anzuwenden und zum Wohle aller einzusetzen.“
50 Jahre GKPS
Bereits 1950 wurden „Krankenschwestern“ für das Burgenland im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Wien ausgebildet. Im Zuge des Neubaus des Krankenhauses in Oberwart in den 1970er Jahren, beschloss das Land Burgenland, auch eine allgemeine Krankenpflegeschule neben dem Spitalsareal zu errichten. 1974 startete im September der 1. Jahrgang – ein Vorbereitungslehrgang der Krankpflegeschule – noch in der Ambrosigasse in Oberwart. 1976 fand die Übersiedelung der Schule in die Dornburggasse statt. Der Neubau verfügte über 80 Ausbildungsplätze und für die damaligen Zeiten sehr modern ausgestattete Büroräume. Ein Jahr später gab es drei Planstellen für lehrendes Personal, 1978 schlossen die ersten 32 Diplomandinnen und Diplomanden die Ausbildung erfolgreich ab.
2008 wurde die Expositur in Frauenkirchen eröffnet, seit 2022 ist diese aus Platzgründen in Eisenstadt angesiedelt. Das Ausbildungsangebot wurde laufend erweitert. 2017 startete die Ausbildung von Pflegefachassistentinnen und -assistenten in der GKPS, seit 2021 werden eigene Pflegeassistenz-Jahrgänge geführt. Seit 2021 ist die Schule Kooperationspartner des neuen Schultyps Höhere Lehranstalt für Soziales & Pflege bzw. Pflege und Soziales. „In den letzten 50 Jahren haben zahlreiche Schülerinnen und Schüler der GKPS ihre Ausbildung absolviert und sich zu kompetenten Pflegekräften entwickelt. Unsere Aufgabe als Ausbildungseinrichtung ist, sicher zu stellen, dass die Absolventinnen und Absolventen bestens auf die Anforderungen des Berufs vorbereitet werden. Wesentliche Aufgaben der Pflegekräfte sind kompetente Beratung und Hilfestellung für Patientinnen und Patienten in Gesundheitsfragen, um gesundheitsfördernde Entscheidungen treffen zu können, um diesen mehr gesunde Jahre zu ermöglichen“, so Gabriele Ehrenhöfer, MSc, Direktorin der Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege Oberwart und Expositur Eisenstadt.
Umfangreiches Aus- und Weiterbildungsangebot
Die GKPS bietet ein breit gefächertes Angebot an Aus- und Weiterbildung an. Dazu zählen die Ausbildungsjahrgänge zum gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege (auslaufend), die Pflegefachassistenz erstes und zweites Ausbildungsjahr – mit der Möglichkeit der verkürzten Ausbildung – sowie die Pflegeassistenz-Ausbildung, wobei nach positiver Abschlussprüfung der direkte Einstieg in das 2. Ausbildungsjahr der Pflegefachassistenz möglich ist. An Weiterbildungen werden angeboten: Praxisanleitung und Pflege bei Demenz, Nostrifikation – Ablegung der Eignungsprüfung Pflegeassistenz oder Pflegefachassistenz, Kompetenzaufschulungen nach der neuesten Novelle des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) und MAB-Berufe (medizinische Assistenz). 2026 ist der Start einer operationstechnischen Assistenz-Ausbildung (OTA-Ausbildung) geplant. Weiters ist die GKPS Kooperationspartner der Höheren Lehranstalt für Soziales und Pflege, bzw. Pflege und Soziales in Pinkafeld.